115. Kapitel – Schmu am Bau

Seit Tagen weckt sie uns mit schöner Regelmäßigkeit – die Parkettschleifmaschine, die unser Nachbar allmorgendlich einsetzt, um seine Wohnung grundzuerneuern.

Es ist nicht die einzige Renovierungsmaßnahme, die nebenan durchgeführt wird: seit gestern sind alle Fenster der Nachbarwohnung entfernt, und heute früh sehe ich den Wagen eines Installateurbetriebs vor dem Haus parken. Offenbar soll auch der gesamte Sanitärbereich erneuert werden.

„Bei wem ist denn das, diese ganze Renoviererei?“ frage ich ratlos am Frühstückstisch. Ich kenne natürlich alle Bewohner meines Hauses – aber dies betrifft das Nachbarhaus, und wer genau dort im dritten Stock wohnt, habe ich nicht parat.

„Das ist in der Wohnung von Herrn Hesse“, weiss Anatol zu berichten.

„Richtig – da lebt ja Herr Hesse. Er entkernt seine Wohnung?“ Fast kann ich es nicht glauben. Herr Hesse ist unser alter Gärtner aus dem Kleperweg. Die Gärtnerei am Kleperweg hat Herr Hesse in der dritten Generation geführt… und schon 1872 gab es den Betrieb: Anatol hat es im Internet gefunden.

Mit Wehmut erinnere ich mich an die fabelhafte Schwengelpumpe, die inmitten von Blumenkübeln, blütenbehangenen Pflanzen und Sträuchern im Verkaufsraum der Gärtnerei aus dem darunterliegenden Brunnen Wasser für die Blumen in eine schmiedeeiserne Wanne heraufpumpte. Jedesmal, wenn wir bei Herrn Hesse Blumen kaufen, darf ich die Pumpe betätigen. Wie lang mag es her sein? Bald 40 Jahre … ich seufze.

Herr Hesse ist lange in Rente – die Gärtnerei gibt es nicht mehr. Die Stadt hat das Grundstück gekauft; heute ist darauf ein Turnplatz eingerichtet.

Die Butler kennen und mögen Herrn Hesse, weil er oft mit ihnen im Park auf der Bank sitzt und Geschichten aus alten Zeiten erzählt. Die beiden lieben es, den ganzen Nachmittag dort mit dem alten Herrn zu verbringen, jeder auf einer Seite sitzend, und sich alle Blätter und Blumen, die sie ihm zeigen, genauestens erklären zu lassen. Aber Herr Hesse ist nun weit über 90 … im Park ist er seltener als früher, und er ist auch nicht mehr so rüstig wie noch im letzten Jahr.

Ich entschließe mich, heute Mittag bei unserem alten Nachbarn zu klingeln und ihn zu fragen, ob alles zu seiner Zufriedenheit verlaufe. Vielleicht ist er aber auch während der Bauarbeiten zu Verwandten gezogen?

Anatol verneint das. „Gestern habe ich ihn beim Bäcker gesehen, als er sein Baguette kaufte. Und da fand ich ihn ziemlich niedergeschlagen. Wir hätten längst vorbeigehen sollen“, fügt er reumütig hinzu.

Ich will nun nicht mehr bis Mittag warten. Sogleich nehme ich meinen Mantel, ziehe die Schuhe an und begebe mich zum Nachbarshaus. Anatol und Elie haben sich still in meine Handtasche verkrochen und kommen mit; zu gern möchten sie wissen, ob bei ihrem alten Freund alles in Ordnung ist. Ich sage es nicht laut, denke es aber: ich befürchte, dass Herr Hesse in Schwierigkeiten ist.

Mehrmals muss ich die Klingel betätigen, bis der Türsummer ertönt. Erleichtert drücke ich die Türe auf und steige die Treppe hoch bis in den dritten Stock. Unter ohrenbetäubendem Lärm öffnet Herr Hesse die Wohnungstür. Die Wohnung: ein Schlachtfeld. Die Möbel sind in der Mitte der Zimmer unter Planen versteckt, darum herum schiebt der Parkettschleifer seine Maschine. Nur ein Zimmer hat noch Fenster – dort steht auch das Bett von Herrn Hesse. Alle anderen Zimmer sind vollständig entkernt: Fenster, Türen, Bodenbelag – alles ist herausgerissen und wird renoviert.

Inmitten dieser Baustelle hat der alte Mann sich ein Plätzchen in seinem noch halbwegs intakten Schlafzimmer eingerichtet. Es versteht sich von selbst, dass wir unseren Freund auf der Stelle zu uns einladen, wo er kurze Zeit später vor einem heissen Tee mit Kandis sitzt.

Langsam trinkt Herr Hesse seinen Tee. Ich finde ihn müde, niedergeschlagen – er ist sehr alt geworden. Als ich nachrechne, wie alt er wohl wirklich sein mag, komme ich auf fast 100 Jahre. Dennoch lebt Herr Hesse ganz allein – warum kümmert seine Familie sich denn überhaupt nicht um ihn, frage ich mich im Stillen …

Um die Bau-Misere in einem etwas positiveren Licht erscheinen zu lassen, beglückwünsche ich den alten Herrn zu der Entscheidung, seine Wohnung vollständig zu erneuern. Wie gern würde ich dasselbe hier durchführen …

„Sicher fühlen Sie sich in Ihrer renovierten Wohnung bald viel wohler als bisher. Während der Bauarbeiten entsteht immer viel Dreck und Lärm – aber hernach ist man froh, sich dazu durchgerungen zu haben! Per aspera ad astra – nicht wahr, Herr Hesse?“ Mit etwas jovialer Schönfärberei gedenke ich, unseren Freund wieder aufzubauen.

Dies gelingt indessen nicht. Herr Hesse seufzt. „Ich bereue es so. Wenn ich das doch alles rückgängig machen könnte. Aber Sie haben es ja gesehen: alles ist herausgerissen und die Arbeiten sind im vollen Gang. Es gibt kein Zurück mehr…“ Hier versagt Herrn Hesses Stimme.

Bestürzt mischt Anatol sich ein. „Aber Ihre Wohnung wird wunderschön sein! Die Arbeiten werden ja von richtigen Handwerkern durchgeführt – Sie werden zufrieden sein, bestimmt!“

Herr Hesse schüttelt den Kopf. „Ich werde ruiniert sein, wenn alles fertig ist. Schon heute sind meine Ersparnisse aufgebraucht durch die Bauarbeiten. Ich habe doch nur meine kleine Gärtner-Rente. Ich habe zwar noch nichts überwiesen, aber ab nächster Woche wird die erste Rate fällig. Ich werde niemals alles bezahlen können. Am Ende werde ich ausziehen müssen. Dabei habe ich mich in meinem ganzen langen Leben noch niemals verschuldet! Aber diese jungen Leute, die mir das alles verkauft haben – die waren so überzeugend! Ich konnte einfach nicht mehr Nein sagen.“ Dem alten Mann stehen Tränen in den Augen.

Anatol und ich tauschen einen wissenden Blick aus.

Unser Freund ist augenscheinlich Opfer einer Bau-Drückerkolonne geworden.

Ich bitte Herrn Hesse darum, uns zu sagen, wo die vertraglichen Unterlagen sind, die er für die Bauarbeiten unterzeichnet hat. Der alte Mann stößt einen tiefen Seufzer aus. „Es sind so viele Papiere – ich finde da nicht mehr durch. Ehrlich gesagt, fürchte ich, dass ich nicht mehr meinen Kopf von damals habe … diese vielen Seiten mit kleingedruckter Schrift überfordern mich!“ Beschämt sieht Herr Hesse zu Boden.

Ich beruhige ihn. „Wenn Sie wüssten, wie viele junge Leute nicht einmal imstande wären, eine einzige Seite zu lesen und zu verstehen …“ Dann schicke ich die beiden Butler in die Wohnung unseres Nachbarn, um den Dokumentenordner zu holen. Ich selbst möchte dort nicht gesehen werden – die Bauleute sollen vorerst nicht merken, dass sich jemand nun um die vertraglichen Angelegenheiten ihres „Kunden“ kümmert.

Kurze Zeit später sitze ich am Schreibtisch, einen Stapel „Kleingedrucktes“ vor mir. All dies sind die Bestellungen, die Herr Hesse in den letzten Wochen getätigt hat. Mit einem neuen Parkettboden und einer Energiebilanz beginnt die Bestellserie – es folgen (jeweils im Abstand weniger Tage): Küche, Sanitär, Fenster, Türen, ein neuer Anstrich und neue Heizkörper. Eine größere Summe als erste Anzahlung – sie wird in der Tat jetzt fällig – muss die Ersparnisse von Herrn Hesse darstellen, darauf folgen Kreditverträge mit einem offenbar recht hohen Zinssatz. Die Endsumme – gerade noch im fünfstelligen Bereich – erscheint horrend.

Ich schlage die Hände über dem Kopf zusammen und rufe Anatol. Bisher haben die Butler  mit Herrn Hesse in der Küche gewerkelt und gemeinsam das Mittagessen vorbereitet. Heute wird Herr Hesse natürlich bei uns essen – es soll Kartoffelsuppe mit veganer Bockwurst geben: eine von Anatols Spezialitäten.

„Anatol, ich bin entsetzt!“ flüstere ich dem Saurier zu. „Unser Freund ist einer Drückerbande aufgesessen. Das Ganze beläuft sich fast auf 100.000 Euro! Und das Schlimmste: ich fürchte, das ist alles gerade noch legal!“ Fassungslos hält Anatol sich beide Hände vor den Mund. „Das kann doch nicht sein!“ haucht er bestürzt. „Bei so etwas gibt es doch immer eine Möglichkeit zum Rücktritt – das weiss sogar ich!“

Ich zeige Anatol die Bestellscheine. „Sieh mal hier! Alle Verträge sind älter als 14 Tage – die Frist zur Ausübung des Rücktrittrechts ist längst abgelaufen.“

Ob die Verträge tatsächlich vor mehreren Wochen abgeschlossen worden sind, oder ob sie rückdatiert wurden: es ist nicht mehr festzustellen. Herr Hesse weiss nur, dass das Ganze schon „ein paar Tage – oder vielleicht Wochen“ – her ist. Es ist unmöglich, Genaueres herauszufinden. Für Herrn Hesse sind alle Tage gleich … und die jungen Leute, die ihn zu den Renovierungsarbeiten überredet haben, waren immer zu zweit da. Mit anderen Worten: sie haben jeweils einen Zeugen – Herr Hesse nicht.

Elie fragt seinen Freund ganz unbekümmert „Aber wieso hast Du denn das alles unterschrieben, wenn es doch so teuer ist?“ Anatol knurrt böse: „Frag nicht so doof, Elie! Er ist doch schon verzweifelt genug!“

„Doch“, sagt Herr Hesse. „Ich will versuchen, Euch das zu erklären – obwohl ich es selbst nicht mehr verstehe. Es begann vor mehreren Wochen – als es an meiner Tür klingelte. Ich dachte, das ist sicher der Postbote: vielleicht habe ich ein Päckchen oder einen Brief bekommen … und ich freute mich, als ich zur Tür ging und sie öffnete. Da standen diese beiden jungen Männer. Sie sprachen von einer Energiebilanz, die sie bei mir durchführen würden, und wie ich so Energie sparen könnte … das fand ich interessant. So habe ich sie hereingelassen.“

Herr Hesse macht eine kurze Pause. „Heute weiss ich, dass das ein Fehler war. Aber zunächst habe ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht.“

„Die beiden jungen Männer haben als erstes mein ramponiertes Parkett gesehen. Dafür hätten sie ein großartiges Angebot, sagten sie – mein Parkett würde wie am ersten Tag glänzen und strahlen. Wenn ich mich für die Parkettrenovierung entscheiden würde, könnte ich die von Ihnen auch vorgenommenen Energiesparmaßnahmen günstiger bekommen. Dieses Angebot gebe es aber nur für eine kurze Zeit.“

Hier seufzt Herr Hesse wieder. „Ich dachte, so werte ich meine Wohnung auf – und meine Kinder erben in ein paar Jahren ein wertvolles, renoviertes Apartment. Tatsächlich werden sie aber nur Schulden erben. Wie konnte mir das nur passieren – mir als ehemaligem Kaufmann! Es ist mir so peinlich…“

Der alte Mann kann nicht weitersprechen. Ich ordne an, dass nun zu Mittag gegessen wird und wir dann nach einer Lösung suchen.

Am Nachmittag schicke ich Elie und Herrn Hesse in den Park, und Anatol zum Einkaufen.

Sodann nutze ich das Alleinsein, um mich mit den Kindern von Herrn Hesse in Verbindung zu setzen. Zwar weiss ich, dass dies dem alten Herrn unangenehm ist – aber anders geht es nicht. Auf der Baustelle, in die sich seine Wohnung verwandelt hat, kann man zur Zeit nicht leben, zumal es dort weder Küche noch Bad gibt: der Installateur hat soeben begonnen, die gesamten Sanitäranlagen sowie die Küche herauszureissen.

Glücklicherweise erreiche ich den Sohn von Herrn Hesse, dem ich in ruhigen Worten die Sachlage erläutere. Bestürzt erklärt mir der Herr, er rufe seinen Vater regelmäßig an – und ebenso regelmäßig sage dieser ihm, dass „alles bestens“ sei, es ihm gut gehe und er keine Hilfe brauche. Zu Weihnachten habe er allerdings bereits darüber nachgedacht, ob nicht eine Unterstützung notwendig sei … dies sei im neuen Jahr jedoch von Arbeit, eigener Familie und eben all dem, was täglich anfalle, verdrängt worden. Er werde heute noch am frühen Abend anreisen und seinen Vater zu sich holen. Was man wegen der Renovierungsarbeiten unternehmen könne … darüber müsse er sich später Gedanken machen.

Ich atme auf. Zumindest würde der alte Herr nicht weiter inmitten von Bauschutt leben müssen. Das finanzielle Problem – nun, das war nicht meines. In meiner kurzen gerichtlichen Praxis habe ich ausreichend Erfahrungen mit Drücker-Machenschaften sammeln müssen: nur in wenigen Fällen ist dem auf rechtlichem Wege beizukommen. Die Kolonnen gehen mit äußerster Vorsicht vor – und haben auch allen Anlass dazu.

Dies teile ich Herrn Hesses Sohn mit, als er den alten Vater ein paar Stunden später bei uns abholt. Ich rate dringend dazu, Rechtsrat einzuholen – auch wenn dies nicht immer zum Erfolg führe. Möglicherweise finde man aber doch einen Angriffspunkt. Viel Hoffnung kann ich indessen nicht machen.

Dementsprechend bewegt verläuft das Abendessen mit den Butlern. Anatol ist fuchsteufelswild. „Du kannst mir doch nicht sagen, dass diese Leute damit durchkommen? Sowas muss doch bestraft werden!“ Auch Elie ist fassungslos ob dieser himmelschreienden Ungerechtigkeit.

Ich erkläre den Sauriern das Problem. Herr Hesse ist alt – aber er ist nicht geschäftsunfähig. Wenn er möchte, kann er mit seinem Geld kaufen, was ihm gefällt. Von ihm geschlossene Verträge sind gültig.

„Ja aber die Leute haben ihn doch schamlos ausgenutzt – und benutzt!“ schreit Elie wütend.

„Wer soll das beweisen, Elie? Herr Hesse hat keinen Zeugen. Dann hat er sein Rücktrittsrecht nicht ausgeübt … Vor Gericht wird das schwierig. So sehr mir das auch missfällt. Leider habe ich schon diverse Prozesse dieser Art zu Lasten der Geprellten ausgehen sehen. Ich sage nicht, dass es aussichtslos ist. Aber eine einfache Sache wird das nicht vor Gericht.“

Elie und Anatol klettern wortlos in ihr Nestchen. Auch ich gehe ins Bett – der Tag war ereignisreich, und ich bin müde. Bevor ich einschlafe, höre ich die Butler aufgeregt im Nestchen flüstern. Ich kann das nachvollziehen, denn auch ich bin entrüstet darüber, was unserem Freund widerfahren ist.

Am nächsten Morgen muss ich wieder zur Arbeit. Ich trage den Butlern auf, ein Auge auf die Nachbarwohnung zu haben. Die Handwerker haben zwar die Schlüssel und sind auch frühzeitig wieder am Werkeln, aber ich halte es für besser, wenn jemand die Arbeiten – sei es auch nur aus der Ferne – überwacht.

In dem Glauben, für alles gesorgt zu haben, begebe ich mich zur Arbeit.

Um kurz vor 11 Uhr klingelt mein Handy. Anatol ist dran, flüstert aber nur. „Wir sind in der Wohnung! Bei Herrn Hesse – und eben sind die beiden Männer gekommen, von denen er erzählt hat! Wir haben uns versteckt – sie können uns nicht sehen. Sie scheinen verärgert, denn offenbar haben sie eine neue Bestellung dabei, die Herr Hesse unterschreiben sollte!“

Ich bin außer mir vor Sorge. Angstbebend weise ich Anatol und Elie an, auf keinen Fall ihr Versteck zu verlassen. Ich würde auf dem schnellsten Wege kommen, die Identität der beiden Drücker feststellen – und die Butler in Sicherheit bringen.

Als ich etwa eine Viertelstunde später in Herrn Hesses Wohnung auftauche, finde ich nur die fleissig arbeitenden Handwerker vor. Weder die beiden jungen Männer noch meine Butler sind auffindbar.

Bang laufe ich die vier Stockwerke hinauf bis in unsere Wohnung – wo die Saurier gottlob unversehrt und bester Laune soeben das Mittagessen zubereiten.

Anatol pfeift fröhlich, Elie summt dazu. Was ist geschehen?

„Das Problem von Herrn Hesse hat sich gerade in Luft aufgelöst, denken wir!“ kichert Anatol.

Ich muss mich setzen. „Wie kann das sein?“ Ich bin bin perplex.

„Wir haben ein bisschen Hokus Pokus getrieben!“ kräht Elie fröhlich. „Die beiden Männer haben doch Herrn Hesse gesucht. Anatol hat dessen Stimme nachgeahmt – mit einem Rohr! Da hat Anatol hineingesprochen. Die Kerle haben dann im anderen Zimmer nach Herrn Hesse geguckt, weil sie nicht wussten, wo die seltsame Stimme herkam. Und da sind wir aus dem Versteck raus, haben deren Dokumentenmappe geschnappt und sind weggelaufen. Gesehen hat uns keiner.“

Ich ringe nach Luft. „Ihr habt deren Aktentasche entwendet? Verstehe ich das richtig?“ Ich bin fassungslos. „Wo sind die Papiere? Sind die Verträge von Herrn Hesse dabei?“

Anatol nickt. „Die gute Nachricht ist: es sind alle Originalverträge und Kreditverträge von Herrn Hesse, und auch von anderen Kunden in der Dokumentenmappe gewesen. Die schlechte Nachricht: ich glaube, die Mappe ist Elie vorhin ins Altpapier gefallen. Sagt er jedenfalls. Na ja – die Müllabfuhr war gerade hier… nun ist alles weg.“

Ich bin baff. Nervös beginne ich zu lachen – ich kann nicht mehr aufhören. Schlagartig wird mir die gesamte Tragweite der Angelegenheit klar. Die beiden Drücker haben keinerlei Handhabe mehr gegen Herrn Hesse. Kein Originalvertrag liegt ihnen mehr vor. Wollten sie vor Gericht gehen, müssten sie ihre ganze Manipulationsmasche offenlegen. Dies werden sie nicht tun, da bin ich sicher.

Anatol runzelt dennoch die Stirn. „Aber was ist denn mit den ausgeführten Arbeiten… der Parkettfritze ist zum Beispiel heute fertig geworden – morgen wird das Parkett versiegelt. Die Küche wurde vorhin geliefert und wird jetzt eingebaut, die Fliesen sind schon fertig verlegt. Sieht wirklich schön aus! Die Bauarbeiten sind also gemacht worden. Muss Herr Hesse das dann nicht trotzdem bezahlen?“

Ich schütte mich aus vor Lachen. „Herr Hesse hat mit den Handwerkern keinen Vertrag. Die werden sich ihr Geld von den Drückern wiederholen, die sie engagiert haben!“

Drei Wochen später zieht Herr Hesse in eine perfekt renovierte Wohnung ein, um die wir alle ihn beneiden. Allein die Heizkörper sind nicht erneuert worden, weil das Verschwinden der Papiere schließlich doch aufgefallen und die Renovierung daraufhin sang- und klanglos eingestellt worden war.

Ein rechtliches Nachspiel wird es für Herrn Hesse nicht geben: Von den beiden jungen Männern wird niemand mehr etwas hören.

114. Kapitel – Mergers & Acquisitions

Nach gut zweiwöchiger „krankheitsbedingter Abwesenheit“ – so heisst es im Bürokratendeutsch – lässt Anatol mich endlich, wenn auch unter Protest, wieder ins Büro gehen. Mein grippaler Infekt hatte sich zu einer regelrechten Hongkong-Grippe ausgewachsen und mich für ganze 14 Tage ans Bett gefesselt. Ohne die Butler und deren Pflege hätte ich wohl kaum überlebt – dementsprechend streng wird meine Genesung überwacht.

Ich habe um spätestens 17 Uhr zu Hause zu sein, damit es um 18 Uhr Abendbrot gebe und ab 19 Uhr die für meine Gesundung so wichtige Nachtruhe einsetzen könne – dies hatte Anatol heute morgen unerbittlich festgelegt.

Folglich hatte ich den Chef darauf hingewiesen, dass ich heute bereits am späteren Nachmittag das Büro verlassen werde – was auch, in Anbetracht meiner immer noch recht klapprigen Verfassung, ohne weiteres bewilligt worden war.

Leider soll mein Feierabend eine andere Wendung nehmen, als Anatol geplant hat.

Um 16 Uhr werde ich von den Kollegen von einem juristischen Notfall in Kenntnis gesetzt, der eine sofortige telephonische Krisensitzung erfordert – ein internationaler „Deal“ sei kurz vor dem Platzen, und meine Teilnahme an den Verhandlungen unerlässlich.

Auf Grund der Tragweite des Problems ist die Sitzung auf 18 Uhr anberaumt: so sollen noch letzte juristische Überprüfungen vorgenommen werden – von mir. Als ich den Vorgang auf dem Schreibtisch habe, offenbart sich mir das ganze Elend juristischen Daseins: ein Fall mit komplizierten, grenzüberschreitenden Konstellationen im Bereich Mergers & Acquisitions.

Ich versuche, zumindest die einschlägigen Gesetzestexte ausfindig zu machen: diese Rechtsbereiche sind mir – flüchtig – im Studium das letzte Mal begegnet.

Der Chef sieht mich mit großen, hoffnungsvollen Augen an. „Du weisst doch, wie das geht?“ fragt er – voller Vertrauen in meine unerschöpflichen Fähigkeiten. Ich runzle die Stirn. „Genau so gut wie Du…“, antworte ich. Wir schlucken.

Der Chef hat eine Lösung. Ein Freund ist doch Spezialist – wenn wir den nun anrufen und um Rat fragen! Ich bitte darum, und weise darauf hin, dass ich an der Konferenz von zu Hause aus teilnehmen werde – bei einer Tasse Tee. Letzteres behalte ich allerdings für mich.

Sodann begebe ich mich erleichtert nach Hause. An den Verhandlungen werde ich zwar mitwirken, aber nur bezüglich der von mir beherrschten Problematiken. Den technischen, speziell Mergers & Acquisitions betreffenden Teil wird der Spezialist bestreiten – dies hat der Chef erreicht.

IMG_0055Um 18 Uhr sitze ich mit Computer, Telephon, Vertragstext und Teekanne bereit und wähle mich in die Konferenz ein. Die anderen Teilnehmer sind höflich, jedoch angespannt.

Der freundliche Mergers & Acquisitions-Spezialist meldet sich zu Wort – ich beginne, mich zu beruhigen. Zumindest dieser Teil der Verhandlungen wird nicht von mir geführt – das ist auch besser so.

Mitten im Satz bricht der Experte ab. Ich schüttle mein Telephon: der Spezialist bleibt stumm. Ein Murren der Verhandlungspartner lässt sich vernehmen. Ich verspreche, den Herrn sofort zu kontaktieren und die Schaltung wieder herzustellen.

Doch wie? Verzweifelt rufe ich den Chef an: wo ist unser Spezialist? Der Chef teilt mir zerknirscht mit, dass dieser sich zur Zeit altmodischerweise in der Eisenbahn und dort in einem Funkloch befinde – per Mail habe er dies noch mitteilen können, bevor auch die Internetverbindung abgebrochen sei. Nun sei es an mir, den Verhandlungsteil über Fusionskontrolle, Unternehmenskauf und Konsortiengründung zu führen. Schulterklopfend – dies schafft er sogar durchs Telephon – meint der Chef, ich werde das schon machen. Schließlich sei es keine Hexerei.

Um diese Erkenntnis reicher kehre ich in meine Konferenz zurück – Schweisstropfen auf der Stirn. Meine Kompetenzen in Sachen Konsortiengründung beziehe ich aus der Lektüre von Dagobert Duck-Heften – dies wird der anderen Seite wohl nicht verborgen bleiben.

Indessen sind die Butler auf den Plan getreten: unbemerkt von den Konferenzteilnehmern sitzen sie am Computer und suchen verzweifelt das Internet nach Lösungen ab. Anatol zischelt mir zu „Du musst Zeit gewinnen! Vielleicht fällt uns in der Zwischenzeit etwas ein!“

Souverän weise ich darauf hin, dass der vorliegende Sachverhalt nicht nur Aspekte der Konsortiengründung betreffe, sondern auch andere rechtliche Problematiken berge. Diese lege ich dar und stelle meine juristische Analyse vor. Indessen durchforsten die Butler diverse Webseiten nach Lösungen für das Konsortienproblem.

Als ich mit meiner Präsentation fertig bin, sehe ich die Butler erwartungsvoll an. Irgendetwas müssen sie doch gefunden haben? Anatol schüttelt beschämt den Kopf. „Das ist zu kompliziert!“ flüstert er. „Ich kapier nichts davon!“

Elie nimmt mir den Hörer aus der Hand. Ich sehe ihn entsetzt an – da spricht der Saurier bereits zu den Konferenzteilnehmern! „Ich bin der Merger-Spezialist. Soeben habe ich Ihren Sachverhalt überprüft und bin zu dem Schluß gekommen, dass hier kein Konsortium gegründet werden kann – und auch nicht muss.“

Die Konferenz ist baff. Man kann förmlich die berühmte Stecknadel zu Boden fallen hören. Ein Teilnehmer räuspert sich. „Könnten Sie das … noch etwas genauer erläutern, Herr … ich hatte Ihren Namen vorhin leider nicht verstanden?“

Elie bejaht dies. „Diese ganzen Sorten und Konsorten sind doch heutzutage gar nicht mehr üblich. Man bezahlt doch immer mit der Kreditkarte!“

Ich erstarre. Dies ist das Ende. Das Ende des Deals – und vermutlich meiner Karriere. Ich stammele eine Entschuldigung in den Hörer – da bemerke ich, dass der Saurier bereits den Knopf zum Auflegen gedrückt hat. Die Konferenz ist somit beendet.

Gerade will ich in Tränen ausbrechen, da kichert Anatol: „Dein Chef wird seinem Spezialisten, der soeben aus dem Funkloch aufgetaucht ist, morgen sicher den Kopf waschen!“

Schlagartig wird mir klar, dass Elies Intervention IMG_3480nicht mir, sondern dem vorhin aus dem Gespräch herauskatapultierten Mergers & Acquisition-Experten zugerechnet werden wird.

Anatol nimmt das Telephon an sich, wählt die Nummer des Pizzalieferdienstes und bestellt eine riesige Pizza für uns drei.

Dann meint er: „Wir feiern jetzt Deine erfolgreiche Verhandlung. Der Teil, den Du bestritten hast, war ja absolut einwandfrei!“

113. Kapitel – Krank

„Da haben wir es!“ zetert Anatol voller Wut. „Du hast Dich so überarbeitet, dass Du nun krank geworden bist. Bravo!“

Der Butler ist fuchsteufelswild, muss er jetzt nicht nur den Haushalt und die Katzen, sondern auch noch einen kranken, seiner Meinung nach äußerst wehleidigen Menschen versorgen.

Seit gestern hat sie mich erwischt: die Grippe – bzw. ein grippaler Infekt. Dieser ist wohl eher einem üblen Virus zu verdanken als meiner Arbeitshaltung.

Anatol hatte gestern schon geunkt, ich würde heute wohl kaum zu Arbeit gehen können. Mit letzter Kraft hatte ich mich noch gegen derlei böse Prophezeiungen gewehrt. Morgens beim Aufwachen ist jedoch klar: bellender Husten, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen … mit Arbeiten wird es heute nichts.

Wutschnaubend ergreift Anatol das Telephon. „Nun muss ich Dich auch noch zum Arzt schaffen! Kannst Du mir mal verraten, wie ich das tun soll?“ Wehrlos bin ich den verbalen Attacken des Untieres ausgeliefert – es geht mir einfach zu schlecht, um den Butler zurechtzuweisen.

Elie streichelt mir über den Kopf. „Anatol ist gerade etwas überfordert. Ich glaube, er macht sich ziemliche Sorgen – und dann brüllt er immer so rum. In Wirklichkeit hat er nur Angst, dass Dir etwas zustoßen könnte“, sagt er leise.

„WAS BITTE?“ schreit Anatol ins Telephon. „Sie soll in die Praxis kommen? Das ist ganz unmöglich! Sie ist nicht transportfähig! Wie – keine Hausbesuche? Das darf doch nicht wahr sein!“ Wütend hängt der Butler ein.

„Der Arzt macht keine Hausbesuche. Fridolin arbeitet ja leider nicht mehr bei ihm – er wäre sicher gekommen. Du musst also dort hin. Und zwar sofort. Später ist alles mit Terminen voll.“

Ich seufze. Nun heisst es also, mich einpacken in Pullis und den dicken Mantel, Schal um und die Mütze auf den Kopf – und dann aufs Fahrrad, denn ein anderes Transportmittel haben wir nicht.

Das Gezeter des Sauriers wird leiser und leiser, je weiter ich mich entferne. Elie hat mir noch die warmen Handschuhe hinterhergetragen. Nun geht es hinaus ins Schneetreiben.

Das Wartezimmer ist noch ganz leer, das ist ein Glück. Fridolins Abwesenheit fällt mir einmal mehr schmerzlich auf. Im letzten Sommer hatte er plötzlich alle seine Dienste quittiert und war fortgezogen. Anatol behauptet, er werde wiederkommen – aber bis heute hat niemand ein Lebenszeichen von Fridolin erhalten.

Eine Viertelstunde später verlasse ich die Praxis mit einem ellenlagen Rezept, einer Krankschreibung für zwei Tage und der Diagnose „Bronchitis“.

Das Handy klingelt. Anatol beordert mich auf dem schnellsten Wege nach Hause zurück. Ich solle nicht vor der noch geschlossenen Apotheke im Schneesturm warten – um die Beschaffung der Medikamente werde er sich kümmern. Stattdessen solle ich schnurstracks zurückfahren, da ein heisser Hustentee bereits auf mich warte.

‚Elie muss Anatol ein paar Takte gesagt haben‘, denke ich mir.

Als ich etwas später die Wohung betrete, steht der Tee auf dem Stövchen und das Bett ist frisch bezogen. Ein dickes Brot mit Schokolade liegt auf dem Teller. Anatol nimmt das Rezept für die Apotheke an sich und läuft los, um meine Medikamente zu kaufen. Mittlerweile hat die Apotheke endlich auf.

Nun merke ich, wie müde und krank ich wirklich bin. Ich lege mich ins Bett und schlafe augenblicklich ein.

Als ich aufwache, sitzt Anatol mit einem ganzen Berg von Medikamentenschachteln vor mir. Wir sind in Frankreich, und hier gilt: Viel hilft viel! Antibiotikum, Fiebersenker, Hustensaft und noch ein Mittel gegen Magenbeschwerden nach all den Medikamenten – all das trichtert Anatol mir, ohne dass ich mich wehren könnte, ein. Widerstand ist in meinem Zustand ohnehin zwecklos.

Als das Tier mir den Rücken zukehrt, um noch etwas Tee aus der Küche zu holen, genehmige ich mir schnell einen zweiten – und noch einen dritten – Esslöffel des köstlichen Hustensafts. Was soll schon passieren? Es ist ja nur Saft.

Wieder falle ich in einen Dämmerschlaf, der von bizarren Träumen begleitet wird. Ein Kollege isst voller Wut meine nicht erledigten Akten auf – die Personalchefin befiehlt, dass morgens im Büro Croissants gereicht werden müssen; wohlmeinende Kolleginnen richten ein Katzenklo im Photokopierraum ein.

Als ich aus dem fiebrigen Zustand und seinen Gaukelbildern wieder auftauche, dreht sich mir alles. Ich versuche, aufzustehen, aber es geht nicht. Ich rufe den Butler, aber ich kann nur ein Lallen von mir geben.

Entsetzt stürzen die Saurier herbei. Anatol schnauzt mich an: „Bleib liegen! Du schwankst ja!“ Ich falle zurück ins Bett, kann allerdings keinen Laut von mir geben. Elie hält stirnrunzelnd die Hustensaftflasche in der Hand.

„Findest Du nicht, da fehlt etwas viel Hustensaft, Anatol? Da sind mindestens 3 Esslöffel draus weggetrunken, oder?“

Anatol sieht mich fassungslos an. „Hast Du etwa …?“ Er kann den Satz nicht vollenden.

„Ja, ich hab noch was Saft …“ schaffe ich mühsam, zu artikulieren.

„Das Zeug ist hochdosiertes Codein!“ schreit Anatol. „Das gibt es nur auf Rezept – und mehr als einen Löffel darf man pro Dosis gar nicht nehmen!“

Und zu Elie gewandt: „Schließ mir den Saft weg, aber sofort! Der Plunder ist suchtfördernd!“

Ich bin pikiert. Von ein, zwei Löffeln Hustensaft wird man nicht süchtig. Der Saft schmeckt aber auch zu gut. Zudem wirkt er: gehustet habe ich kaum noch.

Ich lege mich zurück ins Bett und schlafe ein – diesmal in einen langen, glücklicherweise traumlosen Schlaf.

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112. Kapitel – Verhandlungen

Anatol ist noch da. Zwar hatte er gestern demonstrativ seine Siebensachen gepackt – als es dann aber hieß, bei -1 °C in den Schneeregen hinauszuziehen und alle Brücken hinter sich abzubrechen … da war der Butler doch umgekehrt.

Ich habe insofern Glück, als die Krise nicht im Sommer bei gutem Wetter eingetreten ist.

IMG_3464Nun sitzt das Untier in seinem warmen, weichen Nestchen im Regal und hält von dort aus Brandreden. Fast glaubt man, einen zweiten Philipp Scheidemann vor sich zu haben, der vom Balkon herunter die Republik ausruft.

„Unmenschliche Zustände! Unzumutbar! Streik – Revolution! Wehr Dich!“ So geht es in einer Tour.

Indessen muss ich den Haushalt übernehmen, denn der Butler hat sich entschlossen, anstelle seiner Kündigung einen handfesten Streik durchzuexerzieren.

„Deinen Direktoren ist es egal, wenn Du demnächst bei der Arbeit zusammenklappst! Ruh Dich doch wenigstens mal aus! Nimm ein paar Tage Urlaub – und fahr mit uns irgendwohin, wo es schön ist. Wir versauern hier! “

Ich seufze. Unrecht hat der Saurier nicht. Aber was soll ich tun – Urlaub gibt es im Moment nicht und die Arbeit platzt aus allen Nähten. Meinem Chef und den Kollegen geht es nicht besser als mir. Schlimmer noch – wir alle haben Angst, dass man uns bei der ersten sich bietenden Gelegenheit gegen neue, noch unverbrauchte Arbeitsbienen austauschen lassen könnte.

Anatol ist sprachlos. „Das schlägt doch dem Fass den Boden aus!“ zetert er. „Du machst Dich auf der Arbeit kaputt, weil Du ANGST hast, rausgeschmissen zu werden? Dabei sagst Du doch immer, Du magst Deine Arbeit! Aber wie soll man sowas mögen – wenn man Angst hat, ersetzt zu werden?“

Ich versuche – vergeblich – dem Butler zu erklären, dass ich meine Arbeit liebe und sie eben deshalb nicht verlieren will. Leider lässt sich das Tier nicht überzeugen. Es hat sich in Rage geredet und lässt nicht locker.

„Das ist Sklaverei!“ brüllt der Butler. „Selbstverschuldete Sklaverei!“

Ich widerstehe dem Drang, das Tier zu packen, es in einen Karton zu setzen und in den Keller zu sperren – statt dessen stecke ich ihm einen Löffel Kürbissuppe, die ich soeben gekocht habe, ins Maul. Schmatzend verstummt das Biest. Die Suppe findet offenbar Anklang.

Leider ist es nicht falsch, was der Saurier sagt. Nur was soll ich tun? Ich mag meine Arbeit, die Kollegen und meinen Chef. Es ist nur seit etwa 2 Jahren deutlich zuviel des Guten.

Ich verspreche Anatol, sobald es geht, Urlaub zu nehmen – und dann über unsere Zukunft nachzudenken.

Anatol hat sich jedoch bereits in seinen Suppenteller vertieft. Die Suppe ist vorerst interessanter als alles andere.