89. Kapitel – Der Tag der deutschen Reinheit

Morgen ist Feiertag in Deutschland. Anatol und Elie freuen sich auf einen freien Tag – ich muss allerdings arbeiten, denn hier in Frankreich ist der 3. Oktober ein normaler Arbeitstag.

Umso mehr beglückt mich jetzt die Aussicht auf einen geruhsamen Abend mit den Butlern und den Katzen. Leider wird es anders kommen, als ich es mir vorgestellt habe.

Um 19 Uhr betrete ich die stille Wohnung und gebe als erstes den Pelztieren zu fressen. Dies wird dankbar entgegengenommen.

Die Butler scheinen gar nicht zuhause zu sein – oder doch? Ein Kratzgeräusch dringt aus dem Schlafzimmer.

Ich begebe mich in selbiges – hier schlägt mir ein äußerst unangenehmer Geruch entgegen: ein Geruch, den man mit Krankheit, starkem Unwohlsein und Zeitmangel in Verbindung bringt!

Das Bett – mein Bett – zeigt nun leider die Spuren einer sehr extensiven Nutzung. Offenbar ist einem meiner tierischen MItbewohner sein Mittagessen nicht bekommen. Betreten sehen die Tiere mich an, während ich mit entsetztem Blick das Ausmaß der Katastrophe entdecke: Ein See von Übelkeit erstreckt sich über die Hälfte meiner Bettüberdecke, zieht sich über den Bettrand bis aufs Parkett hin und verschwindet dann unter dem Bett.

Ich wähne mich einer Ohnmacht nah.

Anatol und Elie haben bereits begonnen, unter dem Bett aufzuwischen. Angesichts des Umfangs der Verschmutzung können sie hier allerdings kaum etwas ausrichten. Eine brutalstmögliche Reinigungsaktion ist erforderlich.

Die Bettüberdecke wandert in die Waschmaschine, um dort bei 90° hoffentlich porentief sauber zu werden … dann entdecke ich, dass auch der Teppich betroffen ist.

Es wird eine lange Nacht des Putzens – die dann morgen hoffentlich in einen Tag deutsch-französisch-dinosaurischer, blütenfrischer Reinheit übergehen wird.

Nachtrag: es ist fast 22 Uhr. Die zweite Ladung Wäsche zappelt in der Waschmaschine. Das Bett ist frisch bezogen, die Kissen und Decken sind enthaart (ich weigere mich, das Innere meiner Waschmaschine in einen Yeti zu verwandeln: was darin gewaschen wird, muss vorher enthaart werden), der Boden abgespachtelt und großflächig gewischt.

Anatol hat mir derweil einen leckeren Salat zubereitet – den darf ich nun essen, und dann muss ich schnellstens ins Bett, denn morgen klingelt der Wecker wieder um 5 Uhr 20.

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