Es ist 6 Uhr 30 – Ostersonntag. Ich habe eine ganze Stunde verschlafen. Die Katzen sitzen mit versteinerten Mienen um mich herum auf dem Bett – das Frühstück hätte bereits um 5 Uhr 30 serviert werden sollen.
Entsetzt springe ich auf und laufe in die Küche, wo mich diese Überraschung erwartet:
Anatol und Elie sind heimlich ganz früh aufgestanden und haben ein Osterfrühstück vorbereitet. Natürlich haben sie auch die Katzen gefüttert, ihnen aber eingeschärft, ja so zu tun, als hätten sie noch nichts bekommen. So sei die Überraschung noch größer. Die Gangster haben perfekt mitgespielt!
Ich freue mich, dass ich nun nichts weiter tun muss, als mich an den gedeckten Osterfrühstückstisch zu setzen.
Schöner kann das Osterfest nicht beginnen!
Anatol will gleich ein Schoko-Ei, während Elie lieber die kleinen Zucker-Eichen lutscht. Ich hingegen genehmige mir ein saftiges Marmeladen-Vollkornbrot. Dabei fällt mir ein, dass Anatol diesen Sommer Marmelade kochen will. Das sind herrliche Aussichten!
Indessen ist die Sonne hinter den Wolken hervorgekommen. Die Butler quengeln. „Wann gehen wir endlich Ostereier suchen? Im Park sollen massenweise Eier versteckt sein, hat Fridolin gesagt!“
Ja, die Ostereier im Park. Wer die dort wohl versteckt? Jeder Dino weiss heutzutage, dass es den Osterhasen gar nicht gibt. Daran glauben ja nur Babies. Nein – es ist ganz sicher der Osterdino, der die Eier da versteckt. Schließlich legen Hasen keine Eier – Dinosaurier hingegen schon.
Um diese Erkenntnis weiser verschwinde ich zunächst in der Dusche, nicht ohne vorher das feste Versprechen abgegeben zu haben, dass wir gleich danach in den Park gehen, um Eier zu suchen.
Es ist soweit. Anatol und Elie sind mit Skateboard und Roller im Park unterwegs – Eier, nehmt Euch in Acht, dieses Team wird Euch finden, egal wo Ihr versteckt seid!
Zuerst wird der Musikpavillon abgesucht.
Hier findet sich allerdings nichts.
Elie schlägt vor, beim Stegosaurusbaum zu suchen. Anatol kann sich nicht vorstellen, dass ausgerechnet an so einer einschlägigen Stelle etwas versteckt sein soll – aber es wird jeder Spur nachgegangen.
Aber am geliebten Kletterbaum der Dinos liegt kein einziges Ei versteckt.
Ratlosigkeit breitet sich aus.
„Vielleicht hat der Osterdino dieses Jahr gar keine Eier versteckt …?“ rätselt Anatol.
Elie ist kurz davor, in Tränen auszubrechen.
Nun muss ich doch eingreifen. „Wieso guckt Ihr nicht mal da drüben, an dem riesigen alten Baum. Der mit dem Efeu. Selbst wenn dort vielleicht keine Eier versteckt sind – der Baum sieht wunderschön aus. Ich sehe ihn mir jetzt jedenfalls mal an.“
Anatol und Elie zockeln los – Anatol voller Tatendrang, Elie ganz leise weinend, denn der Osterdino scheint gestreikt zu haben – so jedenfalls Elies Befürchtung.
Wir kommen am Efeubaum an:
Da! Am Fuße des Baums, direkt unter dem Efeu, sieht man etwas Blaues und Goldenes aufblitzen! Anatol und Elie laufen aufgeregt darauf zu:
Der Osterdino hat nicht gestreikt. Osterdinos streiken im Übrigen nie – niemand ist so zuverlässig wie der Osterdino:
Elie und Anatol sind selig. Schnell werden die Eier eingepackt und aufs Fahrrad geladen – schließlich sollen sie umgehend in Sicherheit in unsere Wohnung gebracht werden:
Wir sind wieder zuhause – leider haben die Eier den Rückweg nicht überstanden und sind ratzekahl aufgefuttert worden.
Zum Glück habe ich vorgesorgt und auch in der Wohnung noch ein paar Verstecke mit Eiern bestückt – Pardon: den Osterdino darum gebeten, dies zu tun.
Aber bevor ich vorschlage, auch die Wohnung einmal nach Eiern abzusuchen, lasse ich mir beim Gärtnern auf dem Balkon helfen:
Wir wünschen Euch einen wunderschönen, sonnigen Ostersonntag!
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